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Enkaustik

 

007-MG Enkaustik Ban

 

 

Die Enkaustik ist eine 2000 Jahre alte Technik, die sich erstmals in den Mumienporträts im ägyptischen Fayum findet. Damals wurde als Basismaterial im Meerwasser gekochtes Bienenwachs verwendet. Durch den Kochvorgang wurde das Wachs gereinigt und gleichzeitig gehärtet. Zum Malen wurde das Wachs mit langsam trocknendem Nussöl versetzt. Damals wie heute spielt die Frage der Rezepturen und der Aufbereitung des Grundmaterials Bienenwachs eine ganz zentrale Rolle. Das gilt ganz besonders für die Enkaustiken von Magdalena Grandmontagne. Sie ist fasziniert von dem transparenten Effekt, der sich durch das in Schichten aufgetragene Wachs erzielen lässt. Die Wirkung erinnert an Naturmaterialien, an hellen Marmor oder Alabaster oder an Naturerscheinungen wie dem diffusen Licht zu Tagesbeginn oder bei Nebel. Die übereinander aufgetragenen transparenten Wachsschichten erzeugen eine ungewöhnliche Tiefe in den Werken. Die Künstlerin steigert diese Wirkung durch Pigmente, die in den Untergrund oder die unterschiedlichen Schichten eingebracht wurden.

 

Arbeit mit Enkaustik bedeutet Arbeit mit flüssigem oder weichem Material. Beim experimentellen Zugang zum Malmaterial Wachs stellte sich die Frage, wie das Bienenwachs auf dem Trägermaterial, zumeist Holz, aufgetragen werden kann. Die ersten Experimente machte sie mit Tropfenspuren, die kreuzförmig mit einem Pinsel aufgetragen wurden. Die Idee des kreuzfarbigen Auftrags entstammt Beobachtungen, die mit dem Studium der Geschichte ägyptischer Werktechniken zu tun hat. Papyrusblätter wurden im antiken Ägypten, dem Ursprungsland der Enkaustik, durch das kreuzförmige Übereinanderlegen von Blattstreifen der Papyrusgräser erzeugt. Die Arbeiten mit kreuzförmig aufgetragenen Tropfenreihen erinnern von ihrer Farbgebung her auch etwas an die alte chinesische Lackkunst, bei der mit dem milchig-weißen Rindensaft des Lackbaums gearbeitet wird. Die beliebtesten Farbpigmente zum Einfärben waren Zinnober und Ruß. Auch bei Magdalena Grandmontagne findet sich in einigen Arbeiten diese rot-schwarze Farbzusammenstellung.

Auszug  aus der Laudatio der Kunsthistorikers Wolfgang Birk anlässlich der Ausstellung im Kunstverein Altes Schloss, Dillingen
Den vollständigen Text finden Sie hier: Laudatio Wolfgang Birk

 

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Werkgruppen

 

 

001 Couleur-a-nu
couleur à nu

 

 

 

 

002 inclusions
inclusions

 

 

 

 

003 perles
perles

 

 

 

 

004 trace-a-chaud
heiße Spur - tracé à chaud

 

 

 

 

 

009 hot-cut
hot cuts

 

 

 

 

 

010 palim
Palimpsest

 

 

 

 

 

005 Himmelsscheiben

Himmelsscheiben